Kopfschütteln über neue Regelungen für uns Vereine

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Liebe Leser:innen,

die Nachricht bzgl. der Testdurchführung bei Kinder ab 6 Jahren ist für uns eigentlich eine Katastrophe und zeigt uns wiedermal wie wenig auf uns geschaut wird. Mittlerweile erreichen uns auch schon einzelne Abmeldungen, welche wir absolut durch das stetige hin und her und den Frust nachvollziehen können. Mittlerweile sinken überall die Zahlen und die Verordnungen der Ministerien werden stetig für uns Vereine massiver und undurchsichtiger. Statt mal auf die anderen Länder zu schauen und die dortigen Maßnahmen genauer zu betrachten und abzuwägen, sodass man Vorteile ggf. kopieren könnte, wird bei uns nochmal ein Paragraph auf den anderen gesetzt, sodass es auch der Letzte nicht mehr blickt.  Das ist wiedermal Deutschland und seine Bürokratie.

Zeitgleich können wir Vereine auch die Kosten nicht mehr im Griff halten, da wir nun auch gezwungen werden Leute für Testabnahmen zu schulen und Corona-Tests zur Verfügung zu stellen und das in einer Zeit, wo die Bereitschaft zum Ehrenamt fast nicht mehr da ist. Wir reden hier über kontaktarmen Sport im Freien. Es ist ein Irrglaube anzunehmen, dass sich unsere Jugendspieler 2x in der Woche in die Schlangen bei den kostenlosen Testzentren stellen. Ebenso haben die regionalen Testzentren nicht die Kapazitäten, wenn wir 2-3 x in der Woche mit ca. 250ig Spielern zum Testen kommen würden. Somit werden wir quasi gezwungen Tests zu kaufen und durchzuführen. Die Möglichkeit, dass jede Familie sich mit genügend Tests ausstattet und dann ihre Kinder ins Training schickt ist nicht bei allen Familien im Fußball geben – hier sind die Vereine teilweise noch mit 25-100 Euro Jahresbeitrag dabei und bedienen somit auch die Jugendlichen, die sich kein teures Hobby leisten können oder Fußball nur als Ausgleichsportart nutzen.

Parallel dazu streiten sich die Big-Bosse um die Stühle im DFB/DFL und wenn es brenzlig wird treten sie mit Abfindungen oder mit weiteren Zahlungen unbeschwert zurück oder werden dazu gezwungen. Zudem werden immer höhere Millionenbeträge in den Profisport gepumpt und an der ersten Treppenstufe jeder Profikarriere, nämlich bei uns, wird nichts investiert und kommt nichts an. Die Vereine stehen alleine da und versuchen mit sparen und betteln irgendwie den Ball am Rollen zu halten und das ausschließlich mit Menschen, die ehrenamtlich und kostenfrei dies zu leisten bereit sind. Der Weg vieler kleiner und noch eigenständiger Vereine führt mittlerweile in eine Sackgasse und dies oftmals unbemerkt. Am Ende sind es dann unsere Kinder, die sich nicht mehr bewegen wollen, die fast keine Sozialkompetenzen mehr erlernen und die auch keine Ehrenämter mehr besetzen wollen und werden. Ein schleichender Tod von so wichtigen und kulturrelevanten Institutionen. Vielleicht sollte die Politik hier versuchen die Geschwindigkeit zu drosseln und das Tempo stark reduzieren. Gehör finden die kleinen Vereine nur wenig und politisch ist man doch nur bedacht Mehrheiten zufrieden zu stellen, sodass genügend Wähler wieder für die nächste Wahl da sind.

Die Pandemie war nicht alleine ausschlaggebend für die einzelnen Problematiken, aber auf jeden Fall ein Beschleuniger für so manchen Prozess, der die unterste Stufe jeglicher Aktivitäten der verschiedenste Vereine immer morscher und brüchiger werden lässt. Basisinvestitionen sind zwingend notwendig, sodass Jugendausbildung und Engagement im Ehrenamt wieder Akzeptanz finden. Dies muss von den jeweiligen Verbänden von oben bis ganz nach unten funktionieren. Ansonsten werden wir in einigen Jahren die negativen Auswirkungen zu spüren bekommen. Veränderungen entstehen nicht durch Durchhalten oder Wegschauen, sondern durch Menschen, die mit Weitblick und in einer Gemeinschaft ein Ziel oder Visionen verfolgen und dies von einer vereinsinteressierten Regierung unterstützt wird. Hier sollten unsere Vertreter in den Parteien ihre Stimme erheben und sich für unsere Missstände und Probleme mal interessieren. Ebenso auch die Profispieler, die ihren Weg durch unsere Vereine gemacht haben und doch wissen wie es bei uns aussieht. Wäre doch mal was, wenn auch sie ihre Stimme für uns erheben würden. Es ist Zeit hinzuschauen!

Michael Rieple

1.Vorstand

JFV Region Laufenburg e.V.  

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